BR 500 - ("Bereitstellungsraum 500" ) ein Blick hinter die Kulissen

Was konkret die beiden Helfer aus Kutenholz während der Großübung erlebt haben und was dort ihre Aufgabe war, berichten sie hier:

Kay-Uwe Gerke:

"Ich bin von Anfang an bei der Übung dabei. Drei Tage stellt mich mein Arbeitgeber frei, für die restliche Zeit nehme ich Urlaub.

Ich habe einen Einsatzauftrag der lediglich besagt, wann ich mich wo melden soll.

Welche konkrete Aufgabe ich bekommen werde, weiß ich bei der Abfahrt nicht.

Wie bei realen Einsätzen erfahren wir erst vor Ort, welche Funktionen wir wahrnehmen sollen.

 

Letztendlich werde ich als Führungsgehilfe der Versorgungsstelle Verpflegung zugeteilt. Das ist ziemlich passend, denn in Kutenholz bin ich in der Logistik. Ich beschaffe und organisiere diesmal also alles rund um die Küche.

 

Wir haben 48 Stunden Zeit um ein Lager aus dem Boden zu stampfen, in dem autark 500 THW-Helfer leben und arbeiten können.

Drei Zelte mit Fußböden brauchen wir allein für die Küche, eines für die Zubereitung, eines für die Ausgabe und ein Zelt für den Spülbereich. Bis die fertig sind, erfolgt die Versorgung mit einem Feldkochherd und einem Küchenkraftwagen.

Damit unsere Küche einsatzbereit ist, brauchen wir natürlich auch die Kameraden aus der Fachgruppe Elektroversorgung für den Strom und die Helfer von der Fachgruppe Infrastruktur für die Wasser- und Abwasserversorgung.

Für die Freigabe des Trinkwassers ist die Fachgruppe Trinkwasseraufbereitung zuständig. Bis die Laborwerte vorliegen arbeiten wir in der Kaltzubereitung mit Mineralwasser.

 

Und wir behalten den Überblick, sorgen für Lebensmittelbestellung, kontrollieren die Temperaturen der Kühlcontainer und in der Speiseausgabe, haben den Personaleinsatz im Auge, kontrollieren den Wareneingang, führen die Lagerbuchhaltung und noch einiges mehr.

Meine Arbeitstage, und nicht nur meine, sind sehr lang. Denn es läuft ja auch die Übung der Brückenbauer und die Kameraden arbeiten im Zwei-Schicht-System.

Das erste Frühverpflegung findet bereits um 05.30 Uhr statt, das normale Frühstück für die Kameraden aus dem Bereitstellungsraum um 07.30 Uhr, Mittagessen ist für alle gleich, aber die Abendversorgung findet wieder 2x statt. Die letzte für die Brückenbauer um 22.30 Uhr.

Drei Kontrollen besteht unsere Küche ohne Beanstandungen, von der Hygiene bis zu den Fluchtwegen, alles ist in Ordnung.

 

Ich bin jetzt seit 30 Jahren dabei und es werden noch mehr werden.

Ich mag die Herausforderung die eine solche Übung mit sich bringt, es ist viel „Logistik inside.“

Hast Du auch Organisationstalent und Planungsgeschick? 

Mach mit!

 

Timo Kniemeyer:

" Die Übung läuft schon eine Woche, als ich dazu komme. In der Küche gibt es nicht ausreichend Personal, ich werde dort helfen und bekomme noch eine Hygieneauffrischung bevor mein Dienst beginnt. In der ganzen Aufregung vergesse ich mein Ladekabel für mein Handy, das nun leer ist. Mein Wecker geht also nicht und ich muss nach Gefühl aufstehen. 

Mein Gefühl sagt, ich bin zu spät,  das wäre mir sehr unangenehm, aber, Gott sei Dank, es ist erst 5.40 Uhr,  als ich in der Küche erscheine und nicht nach 7.00 Uhr.  Ich glaube meine Kameraden freuen sich über mein sehr frühes Erscheinen und ich bekomme auch gleich Arbeit. 

Ich richte die Aufschnittplatten her, teile Essen aus und wasche natürlich auch ab.

Ich treffe Kameraden wieder, die ich noch vom Elbehochwasser kenne, eine große Familie. 

Mein Dienst geht oft bis 20.00 Uhr, manchmal auch bis 21.00 Uhr. 

Ich hätte nie gedacht, dass in der Feldküche so viel zu tun ist.

Es hat mir viel Spaß gemacht, die Unannehmlichkeiten,  wie Schnarcher im Zelt, machen mir nichts aus, denn ich weiß, dass meine Arbeit hier wichtig ist und

Ich bin gerne beim THW."

 

 


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